Die Pandemie betrifft die gesamte Gesellschaft. Manche Bereiche fallen mehr auf (Friseure, Gaststätten, Einzelhandel), andere weniger. In den Medien wird meist über die betroffenen Branchen berichtet, aber es geht nicht nur um fehlende Einkaufs- oder Sportmöglichkeiten: Gegenüber Januar 2020 gibt es mehr als 30% neue Arbeitslose, zudem sind seit März mindestens 2 Millionen (teils über 5 Millionen) Menschen mehr in Kurzarbeit als in früheren Jahren.
Das hat Folgen. Es geht nicht nur um die direkte Arbeitslosigkeit oder die, die sich (noch) hinter der Kurzarbeit versteckt. Sondern Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit bedeuten, daß eine Finanzierung, die bisher sorgfältig geplant war, nicht mehr funktioniert. Die Raten für Auto oder Haus können nicht mehr bezahlt, das Studium kann nicht mehr finanziert werden. Oft fehlt auch der Minijob, der auch für viele ALG 2-Empfänger wichtig war. Und eine Perspektive ist noch immer nicht in Sicht.
Besonders Alleinstehende und Kinder leiden unter den fehlenden Kontaktmöglichkeiten. Und viele Schülerinnen und Schüler haben keinen oder keinen ausreichenden Computer, um von zu Hause aus lernen zu können. Hier begrüßt die Diakonie, daß das Jobcenter oder der Landkreis ggf. den Computer zahlen – allerdings hilft das nur denen, die ALG 2 oder Sozialhilfe erhalten. Nicht aber Empfängern von Wohngeld und/oder Kinderzuschlag, deren Geld gerade bei mehreren Kindern oft nicht für den Computer reicht.
Hinzu kommt, daß viele Menschen nicht wissen, was Ihnen zusteht, so daß sie trotz Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit kein Wohngeld und ggf. Kinderzuschlag beantragen. Oder sie wissen nicht, daß man ALG 2 auch zusätzlich zu ALG 1 beantragen kann. Hier beraten wir als Diakonisches Werk gern.